Wilder Müll birgt tödliche Gefahren für die Natur

Niederrhein im Blick,

Niederrhein. So sieht es also aus, wenn Tiere verenden, weil Menschen ihren Müll einfach irgendwo hinschmeißen: ein Igel mit dem Kopf im Coffee-to-go-Becher, Hirschgeweihe mit Gewebeplanen, ein Reiher mit einem Gummiring um den Schnabel und weitere erschreckende Szenarien sind in einer Ausstellung zu sehen, die derzeit unter dem Titel "Wilder Müll - eine lebensbedrohliche Gefahr für Tiere" in der Sparkasse St. Tönis läuft.
Organisiert hat diese Ausstellung Reimer Martens, seines Zeichens Leiter der NABU-Ortsgruppe Tönisvorst, Fledermausbeauftragter des Landes NRW - und ehrenamtlicher Naturschutzwächter der Stadt Tönisvorst. Als solcher ist er tagtäglich in der Tönisvorster Gemarkung unterwegs und stößt allenthalben auf die Hinterlassenschaften von Leuten, die ihren Müll in der Natur entsorgen - gedankenlos oder weil ihnen die Umwelt völlig egal ist: Gartenstühle, Farbeimer, Plastikplanen, Kleinteile, "das volle Programm", so berichtet der 57-jährige.
Für Wildtiere ist der wilde Müll oft eine tödliche Gefahr. Selbst Luftballonreste können gefährlich werden, wenn Vögel, aber auch Weidetiere diese mit der Nahrung aufnehmen.
"Einfach verbieten" kann man einen eigentlich harmlosen Luftballonwettbewerb nicht, das weiß auch der Naturschutzwächter. Er setzt auf Aufklärung zum Beispiel in Form der aktuellen Ausstellung in der Sparkasse.
Zusammengestellt wurde sie von der Naturtrainerin Elita Grafke, die dafür kürzlich mit dem Umweltpreis der Stadt Willich ausgezeichnet wurde. Die ausgestopften Tiere, die genauso wie sie hier zu sehen sind, qualvoll verendet sind, und viele, viele Fotos zeigen die Gefahren, denen Wildtiere durch achtlos weggeworfenen Müll ausgesetzt sind.
Noch bis zum 26. Oktober ist die Ausstellung in der Sparkasse St. Tönis zu sehen. Möglich gemacht hat dies der Leiter der Sparkasse, Horst Klausmann, indem er nicht nur seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, sondern die Ausstellung auch finanziell unterstützt.
Seit 2009 versieht Reimer Martens den Job als ehrenamtlicher Naturschutzwächter und hat sich in diesen Jahren u.a. für die alljährliche Frühjahrsputzaktion in Tönisvorst engagiert. Sie trägt inzwischen den Namen "Saubere Apfelstadt" und wird auch in 2018, wie immer im März, stattfinden. Doch damit nicht genug. Martens' Bitte: "Wer irgendwo in der Natur Müll herumliegen sieht, sollte uns sofort und jederzeit kontakten. Entweder über den NABU oder gerne auch direkt unter meiner Handynummer 0152-34239763, damit wir unverzüglich Abhilfe schaffen und möglichst auch den Verursachern auf die Spur kommen können".

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