Was machen Sie denn am Heiligen Abend?

Niederrhein im Blick,

Der Countdown läuft. Nur noch wenige Tage, dann ist der Heilige Abend da: Lichterglanz, leuchtende Weihnachtsbäume und strahlende Kinderaugen, zudem Zeit für die Familie und für sich selbst. Ein Wunschtraum?

„Weihnachten ist mir wichtig und ich möchte auf jeden Fall die Familie um mich haben", so Stefan Robben, Vorsitzender des Werbering St. Tönis. „Es wird ein Festessen geben, auch ich helfe bei der Vorbereitung, und wir versuchen in die Kirche zu gehen. Außerdem freue ich mich auf ein bisschen Ruhe zwischendurch", so der Herrenausstatter weiter. „Vor rund 15 Jahren verbrachte ich Weihnachten unter Palmen in Florida und fand das sehr ungewohnt. Auf einer romantischen Berghütte die Tage zu verbringen, das könnte ich mir eher vorstellen."

Auch Uwe Wendt, Inhaber von „Fit & Joy" in Kempen und begeisterter Wintersportler, wäre einem Hüttenaufenthalt rund um die Weihnachtstage nicht abgeneigt: „Man müsste einfach mal was anderes machen, als immer nur die Tradition pflegen. Viele sind oft so engstirnig, was Weihnachten angeht." Im Gegensatz zu Robben wäre er gerne in die Karibik geflogen, "aber mein Anhang zog nicht so recht mit", verrät er. Wendts ehrliche Meinung: „Ich muss den ganzen Kommerz eigentlich nicht haben, jeder ist gestresst und verhält sich wie ein Hamster im Rad: rennen, rennen, rennen. Gerade die Frauen, die haben doch wenig vom Fest: einkaufen, vorbereiten, putzen und kochen.

Von Ruhe und Besinnlichkeit oft keine Spur! Wenn man kleine Kinder hat, dann ist das ganze Drumherum okay, aber sonst... Mein Sohn ist 15, da interessieren hauptsächlich die Geschenke."

Der Fitnessexperte ist für Abwechslung an den Weihnachtstagen und gönnt sich mit Freunden auswärts ein tolles Frühstück. Vor drei Jahren wurde übrigens su-per aufwändig gekocht: „Sieben Stunden Vorbereitung für ein 3-Gänge-Menü, war toll und gelungen", erinnert er sich.

Thomas Goßen, Bürgermeister von Tönisvorst, verbringt die Tage dieses Jahr an der Ostsee: „Weihnachten ist natürlich ein besonderes Fest, da unsere Kinder in einem Alter sind, in dem neben den Kerzen auch die Augen strahlen. Unser besonders wertvolles Geschenk: Zeit haben fürein- ander und die Hektik des Alltags draußen lassen. Ich bin auch fürs Kochen zuständig, was genau, entscheidet sich kurz vorher."

Zeit zu haben für die Familie, das nimmt sich auch der Vorsitzende des Kempener Verkehrsvereins, Heinz-Josef Rox, vor: „Da ich begeisterter Jäger bin und normalerweise sehr viel unterwegs, freut sich vor allem meine Frau auf gemeinsame Tage. Bei uns wird das Fest noch zelebriert, es wird auch gesungen, begleitet von meinem Sohn am Klavier. Außerdem haben wir einen Freund, der sonst alleine wäre, zu uns eingeladen." Geplant sind Festessen, Christmettenbesuch und ausgedehnte Spaziergänge.

Taxiunternehmer Carsten Höner kam in der Vorweihnachtszeit noch nicht wirklich dazu, sich Gedanken zum Fest zu machen. "Das Geschäft boomt, alles ist hektisch vor den Tagen, auch an Weihnachten sind wir rund um die Uhr besetzt. Ich selbst habe am Heiligen Abend frei und feiere mit meiner Familie. Meine muslimischen Mitarbeiter übernehmen dann gerne den Dienst. Vor allem ab 22 Uhr geht es am 24. Dezember im Taxigeschäft los, denn dann möchte vor allem die jüngere Generation noch mal raus, nachdem die Familie abgehakt wurde. Die Atmosphäre ist dann erfahrungsgemäß schön." Der erste Weihnachtstag ist für Höner bereits wieder Arbeitstag. "Dialysefahrten fallen nie aus und kennen auch keine Weihnachtspause."

Dienst haben auch die Pastöre. Dr. Thomas Eicker, Probst von St. Marien in Kempen, bemüht sich, in jeder der drei Kempener Gemeinden präsent zu sein. Er wird durch die Mithilfe der Pfarrer Acht und Reuter, der Gemeindereferenten Fothen und Gerards aktiv bei der Gottesdienstvorbereitung und -gestaltung unterstützt.

Eicker: "Das Leben geht normal weiter, unter Umständen stehen Trauergespräche und Krankensalbungen an, aber es bleiben auch Zeitinseln frei, die mich Luft holen lassen. Am Heiligen Abend feiere ich in den Gottesdiensten mit der Gemeinde und am ersten Feiertag mit meinen Eltern und der Familie meiner Schwester. Mein persönlicher Start ins Weihnachtsfest ist das Weihnachtsoratorium von Bach auf CD, dem ich zwischen den beiden Gottesdiensten am Heiligen Abend gerne lausche. Zudem freue ich mich sehr auf Livemusik in den Kirchen".

Hans Ferber, Erster Beigeordneter in Kempen, freut sich auf die Feiertage zu Hause. „Weihnachten feiere ich mit der Familie und, soweit es sich zwanglos ergibt, mit Blitzbesuchen bei Freunden". Den Nachmittag des Heiligen Abend verbringt er auf der Rettungswache. Mitarbeiter werden beschert, die am Abend und nachts Dienst haben. Danach geht es nach Hause zum Raclette. Am 1. Weihnachtstag steht Ferber in der Küche. Dann gibt's Ente, „wie letztes Jahr, weil alle mit mir zufrieden waren". Besondere Wünsche hat er nicht, „außer Ruhe und Frieden". 

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