Wandern, pilgern, fahren - alle sind ständig unterwegs

Niederrhein im Blick,

Niederrhein. Wir alle sind ständig in Bewegung - unterwegs zu verschiedenen Zielen. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, individuell motorisiert oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das mag das tägliche Pendeln zum Arbeitsplatz sein, der nächste Ausflug oder Urlaub. Andere denken an die Geschichte ihrer Flucht: nach Amerika während des Nationalsozialismus, aus dem Osten am Ende des Zweiten Weltkrieges, oder nach Europa als Opfer von Hunger, Verfolgung oder Krieg.
„Unterwegs sein" ist das Leitmotiv für ein breites Spektrum an Ausstellungen, Aktionen, Exkursionen, Lesungen und Vorträgen, die das grenzüberschreitende kulturgeschichtliche Museumsnetzwerk jetzt anbietet. Über 40 Häuser dies- und jenseits der Grenze beteiligen sich an der Erkundung quer durch verschiedene Epochen. Die Themenpalette der dargebotenen Veranstaltungen reicht von der Kulturgeschichte des Gehens und allgemeiner Mobilitätsaspekte über verschiedene Wanderungsbewegungen - aus der und in die Region - bis hin zur Entwicklung von infrastrukturellen Gegebenheiten, dem Ausbau von Verkehrs- und Handelswegen. Und natürlich bleibt auch die Geschichte des Reisens, beginnend von der Bildungs- und Künstlerreise vorheriger Jahrhunderte bis zur Entwicklung des modernen Tourismus unserer Tage, nicht außen vor.
„Vom Wandern, Laufen und Marschieren" – niederrheinische Ge(h)schichten bilden den Auftakt für das vierte Themenjahr des Museumsnetzwerks im Niederrheinischen Freilichtmuseum Grefrath und führen zu den Ursprüngen der menschlichen Fortbewegung, dem aufrechten Gang, sowie der Erkenntnis, dass Mobilität eng mit dem Parameter Zeit verknüpft ist: Je schneller man von einem Ort zum anderen gelangen kann und je größer der Radius der Entfernung, desto fortschrittlicher, etablierter ist die Gesellschaft.
Mit der Ausstellungs-Eröffnung in Grefrath hat die (Museums-)Reisesaison des Jahres 2017 am Niederrhein gerade begonnen. Sie zeigt die Besonderheiten unterschiedlicher Spielarten des Gehens anhand konkreter Beispiele vom Niederrhein auf. So finden sich in der Ausstellung die Protestmärsche gegen das geplante Atomkraftwerk in Kalkar der 1970/80er Jahre genauso wie die Fußpilger, die alljährlich die kleinen und großen Wallfahrten am Niederrhein begehen, oder die zahlreichen Soldaten, die im Laufe der vergangenen Jahrhunderte unter den verschiedenen Flaggen am Niederrhein aufmarschierten.
In Kempen folgt die Ausstellung "Unterwegs in eine neue Heimat. Menschen auf der Flucht" ab Herbst 2017. Das vollständige Programm des Themenjahres findet man unter www.nieder rhein-museen.de 

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