Verliebt in Trudi!

Niederrhein im Blick,

„Da kommt man ganz schön ans Laufen", meint Iris Abel mit einem herzlichen Lächeln. Gerade hat die 45-Jährige eine Bestellung in der Küche des Wingertschen Erbs abgegeben, als ihr auch schon das nächste Tablett mit der entsprechenden Tischnummer in die Hand gedrückt wird. Draußen herrscht strahlender Sonnenschein und das Hofcafé ist bis auf den letzten Platz besetzt. Für den Service heißt das, nonstop im Einsatz sein. Bedient werden die Gäste von einer prominenten Servicekraft: Iris Abel hat über die Sendung „Bauer sucht Frau" ihren Ehemann gefunden,den Landwirt Uwe Abel. Warum die beiden noch bis zum morgigen Sonntag, 25. August, auf dem Wingertschen Erb Kaffe und Kuchen servieren, hat mit den Zukunftsplänen des glücklichen Pärchens zu tun.
Vor vier Wochen haben die beiden geheiratet und wollen nun auf dem heimatlichen Hof in Dötlingen s ein Hofcafé eröffnen. Um schon etwas Erfahrung zu sammeln, hospitiert Iris Abel für fünf Tage auf dem Wingertschen Erb und ihr Mann für zwei Tage. Schließlich müssen die 1800 Schweine auf der 65 Hektar großen landwirtschaftlichen Anlage daheim versorgt werden. Dass es ausgerechnet nach Tönisvorst auf das Wingertsche Erb ging, liegt an der Landwirtschaftskammer Steinfurt. „Wir hatten bereits eine Gruppe der Landwirtschaftskammer Steinfurt bei uns und viermal Gäste zum Hospitieren hier", erklärt Elke Jansen vom Wingertschen Erb. Die Abels wiederum wandten sich zwecks Beratung in Sachen Hofcafé an besagte Landwirtschaftskammer und erfuhren von der Möglichkeit, rund 300 Kilometer entfernt auf einer Vorbildanlage in Sachen Hofcafé zu lernen. Eine Chance, die sich die beiden nicht entgehen lassen wollten.
„Es ist einfach toll hier. Das Hofcafé ist wunderschön und gibt mir jede Menge Anregung für daheim", verrät Iris Abel, die bislang noch keine Erfahrungen in der Gastronomie gemacht hat. Auf dem Wingertschen Erb ist nun für fünf Tage zupacken und mitmachen angesagt. Das reicht vom Service über die Planung, die Vorbereitung und den Einkauf bis hin zum Kochen und Backen. Verliebt hat sich die gelernte Bürokauffrau auch schon und zwar in Trudi. So heißt nämlich der Hightech-Backofen auf dem Wingertschen Erb. „Der Herd ist genial. So einen möchte ich auf jeden Fall auch in Dötlingen haben", bemerkt Iris Abel.
Daheim soll das Hofcafé auf der Diele entstehen, wo einst die Rinder gestanden haben. Die Umbauarbeiten laufen schon und wenn alles klappt, wird das Hofcafé im April nächsten Jahres an den Start gehen. Nur in Sachen Namen sind sich Iris und Uwe Abel noch nicht so ganz einig. Ihr Favorit lautet „Lütje Deel", der ihres Mannes „Grad Deel", weil der 44 Personen große Ortsteil in dem sie wohnen Grad heißt. Bis April wird man sich aber einigen. „Wer vom Niederrhein Urlaub bei uns in Niedersachen macht, der kann gerne vorbeikommen. Sollten wir noch nicht ganz fertig sein, Kaffee und Kekse gibt es auf jeden Fall schon", verspricht Iris Abel mit vor Begeisterung strahlenden Augen.

   

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