Stadt Kempen verleiht zum ersten Mal den Heimat-Preis

Niederrhein im Blick,

Am Franziskanerkloster startet der Kempener Grenzsteinweg.

Kempen. Neu ist der Kempener Grenzsteinweg nicht, doch gehört er nach Ansicht der Jury zu den engagiertesten Projekten der letzten Jahre. Sie entschied: Christel und Ulrich Houben, die sich mit viel Herzblut für dieses Projekt stark machen, bekommen dafür den mit 2500 Euro dotierten Heimatpreis, den die Stadt Kempen erstmals ausgelobt hat.
Auf dem 2. Platz folgt der Heimatverein Schmalbroich, auf Platz 3 der Heimatverein St. Hubert. Der Stadtrat hatte im Mai 2020 beschlossen, am Landesprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ teilzunehmen und den Heimat-Preis für die Stadt Kempen für 2021 und 2022 jährlich auszuloben. Hiermit sollen Engagement und nachahmens- werte Initiativen gewürdigt und finanziell gefördert werden. Das Land NRW stellte dafür pro Jahr 5000 Euro zur Verfügung. Neun Bewerbungen gab es; die Entscheidung über die Preisträger fiel im Oktober.
Ursprünglich war die Preisübergabe für die Ratssitzung im Dezember geplant, sie wurde jedoch auf Grund der Corona-Lage auf die Sitzung am 25. Januar, also nächsten Dienstag, verschoben. In der Jury saßen Mitglieder der Arbeitsgruppe Runder Tisch Stadtmarketing und Tourismus und des Wirtschaftsausschusses; die Entscheidung, welche Bewerbungen ausgezeichnet werden sollten, fiel einstimmig.
Der 1. Preis also gebührt den Eheleuten Christel und Ulrich Houben. Ihr „Kempener Grenzsteinweg“ ist eine 38 Kilometer lange Rundstrecke um Kempen. Über 100 historische Grenzsteine wurden aufgestellt, 13 Stationen erhielten Informationstafeln, auf denen jeder Stein ist in seiner ursprünglichen Form und Beschriftung zeichnerisch darge- stellt und der historische Hintergrund erläutert wird. Grenzsteine, die frühere Herrschaftsgebiete abgegrenzt haben, künstlerisch und handwerklich gestaltet sind, Schriftzeichen, Monogramme, Wappen o.ä. tragen und von siedlungsge- schichtlicher Bedeutung sind, werden als „Historische Grenzzeichen“ bezeichnet. Die Grenzsteinstationen stehen größtenteils auf privaten Grundstücken.
Den 2. Preis erhält der Heimatverein Schmalbroich e. V. für das Projekt „Willmen-Böschke“. Entlang des Radwegenetzes, auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern, wurde eine Wildblumenwiese angelegt und ein Begrenzungszaun aus Naturmaterialien errichtet, der die Blumenwiese auch vor ungebetenen Blumen-Pflückern schützt. Im kommenden Jahr will der Heimatverein hier eine Bank aufstellen, Bienenvölker ansiedeln und wenn möglich, ein Storchennest errichten. Das Preisgeld von 1500 Euro für den 2. Platz kommt da sicher sehr gelegen.
Den 3. Preis, dotiert mit einer Summe von 1000 Euro, sprach die Jury dem Heimatverein St. Hubert 1964 e. V. zu, der sich mit einer eindrucksvoll langen Liste von Heimatprojekten beworben hatte. Der Heimatverein initiiert seit 45 Jahren jährlich eine Nikolausaktion, übernimmt Instandsetzungsarbeiten an einer historischen Gedenkstätte, die Anbringung von Gedenktafeln, die Aufstellung von Bronzeplastiken und bietet ehrenamtlich Führungen für das Weberhaus und den Wehrturm Berfes an.
Einen Sonderpreis in Höhe von 500 Euro erhält der Bürgerverein Hagelkreuz e. V. für das Projekt „Wiederbelebung des Wochenmarktes auf dem Concordien- platz“. Diese zusätzliche Summe wird die Stadt aus eigenen Mitteln bestreiten; die übrigen Preisgelder stammen aus dem Landesfördertopf. 

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