Schnee, Zeit für die Familie und Weltfrieden…

Niederrhein im Blick,

Niederrhein. Pantoffeln, ein neuer Roller, ein buntes Fotoalbum...diese Wünsche klingen schon fast historisch. Heute stehen auf Wunschzetteln fürs Christkind wohl eher ein neues Smartphone, Tablet oder das modernste TV-Gerät. Vielleicht aber auch Zeit, Ruhe und Weltfrieden? NiB hörte sich um und befragte Persönlichkeiten hier aus der Region „Rund ums Fest".
„Zu Weihnachten wünsche ich mir Ruhe und Gelassenheit", so Andrea Hermes, zweite Vorsitzende des Werbering St. Tönis. Sie fügt noch einen Wunsch hinzu: „Schnee zum Fest, das wäre wunderbar!". Sie feiert mit Mann und Nachwuchs (3 und 5 Jahre) im Kreise der Familie und sagt: „Diese ist groß, an den Feiertagen kommen da schon mal 50 Mann zusammen. Wir möchten auch eine Messe besuchen und werden auf jeden Fall kräftig singen."
Michael Scharfenberg, vom gleichnamigen Autohaus in Kempen, wurde von Letzterem, dem Singen, dringend abgeraten: „Ich solle lieber nicht dazu singen, wenn meine Tochter Geige und meine Frau Klavier spielen...", meint er und lacht. Was ist ihm rund ums Fest wichtig? „Stille und zur Ruhe kommen. Man muss Stille auch genießen können und mir gelingt das schon. Mein Lieblingsplatz ist unser Fatboy, in dem ich mich mit einem Glas Wein niederlasse und dann auf den flackernden Kamin gucke...herrlich entspannend." Gesund bleiben, Zufriedenheit und Freude wünscht er sich außerdem und verrät, dass es eine kleine Familientradition gibt: „Am Morgen des Heiligen Abend ist bei uns stets eine Vorbescherung angesagt. Jeder bekommt schon eine kleine Überraschung." Scharfenberg bevorzugt als Weihnachtsessen eigentlich Kartoffelsalat mit Würstchen, aber nach fairer Familien-Abstimmung komme nun doch die Gans auf den Tisch, samt Rotkohl und Klößen. Alles selbst gemacht! Und auf die Frage, ob er denn helfe, antwortet er: „Zumindest stehe ich nicht im Weg, das ist doch auch schon was wert." Gleich nach Weihnachten geht es dann ab in den Allgäu-Urlaub, Freunde besuchen und hoffentlich Schneevergnügen haben.
Hat Rainer Pasch aus St. Hubert, neuer Karnevalsprinz in Kempen 2016 bis 2018, eigentlich Zeit und Muse für das Weihnachtsfest, so kurz vor der anstehenden Session? Er meint: „Auf jeden Fall. Ich bin zwar schon kräftig mit Organisation und Koordination beschäftigt, aber an Weihnachten wird es wohl ruhiger. Zum Fest wünsche ich mir erstmal Ruhe und Besinnung. Ich hoffe, dass ALLE, nach dem Trubel und der Hektik des vergangenen Jahres runterschalten und etwas zu sich selbst finden können." Er blickt schon freudig der Messe in der Pfarrkirche St. Hubertus am 1. Feiertag entgegen. Da lauscht er jedes Jahr mit der ganzen Familie dem dort spielenden Musikverein.
Nicht nur der Musik lauschen, sondern aktiv dazu beitragen, wird vor allem der neue Kantor Christian Gössel. Er hat an Weihnachten volles Programm. Er ist dienstlich unter anderem im Einsatz in St. Marien bei der Kinderkrippenfeier und Familienmesse, später spielt er dann in der Christmette in St. Josef. An den Feiertagen gestaltet er unter anderem gemeinsam mit Kirchen- und Gospelchor die Feiertagsmessen. „Gefeiert wird eher zwischendurch und ich hoffe, dass ein bisschen Zeit für die Familie, Freundin und Freunde übrigleibt. Materielle Wünsche habe ich keine, bin mit allem gut bestückt. Wichtig ist mir, dass trotz Trubel und Kommerz rund ums Fest, der eigentliche Ursprung, Sinn und Bedeutung von Weihnachten nicht ganz verloren geht", sagt Gössel. Obwohl auch die Eltern an Weihnachten musikalisch verstärkt im Einsatz sind, wird auch zu Hause meist noch musiziert. Gössel: „Es wird Klavier gespielt und mein Bruder setzt sich schon mal ans Vibraphon, wenn es sich ergibt."-
Materielle Wünsche stehen ebenso bei Michael Steeg von der Freiwilligen Feuerwehr St. Tönis hinten an. „Geld verschönert zwar das Leben, aber Gesundheit kann man sich damit zum Beispiel nicht kaufen", äußert sich der engagierte Feuerwehrmann, der nach seinem Unfall bei einem Feuerwehreinsatz am 5. November wieder auf dem Weg der Besserung ist. Neben Gesundheit wünscht er sich Glück, Gelassen- und Zufriedenheit und hauptsächlich: Zeit zu haben für Familie und Freunde, auch Zeit zum Verschenken! Er lässt sich am Heiligen Abend von Schwester und Schwager lecker bekochen und freut sich auf den ersten Feiertag. Den verbringt er nämlich mit der Familie seiner beiden Patenkinder Julius und Leonard, beide dreieinhalb Jahre. Steeg besinnt sich nicht nur an Weihnachten auf einen seiner Lieblingssprüche, den wir auch allen NiB-Lesern nicht vorenthalten möchten: „Wahrer Reichtum bedeutet: Freunde und Familie zu haben, sich wohlzufühlen und sich ab und an einen Traum zu erfüllen." Sein nächster Traum steht voraussichtlich im nächsten Frühjahr an: Eine Urlaubsreise nach Ägypten mit Nilkreuzfahrt.
Steegs Wünschen schließt sich Manfred Mühlenhaus, seit 14 Jahren Vorsitzender der Highlander in Kempen, voll und ganz an. Er hat vor wenigen Tagen eine neue Hüfte bekommen und tut kund, dass er gerade wieder laufen lerne. Für den geborenen Hülser steht neben den gesundheitlichen Wünschen die Familie hoch im Kurs und er verrät: „Mein Herz schlägt schottisch! Ein wunderbares Land, das ich schon oft besucht habe. Dort bedeuten Familie, Freunde und Nachbarschaftshilfe sehr, sehr viel." Das Weihnachtsessen zaubert bei ihm übrigens sein Schwiegervater, und die Nachspeise, wie soll´s auch anders sein, wird schottischer Art sein: „Gromack" kommt auf den Tisch, eine leckere Süßspeise, bestehend aus Sahne, Whisky, Honig und Haferflocken, mit Zucker kandiert. Mühlenhaus hat vor, an Weihnachten Mandoline zu spielen und erzählt von einer alljährlichen Tradition, die er stets sehr schön und gemütlich findet: "Die Familie begibt sich am Heiligen Abend zur Kempener Burg. Gemeinsam lauschen wir dort den Klängen der Turmbläser des Posaunenchors."
Einen Herzenswunsch, nicht materieller Art, offenbart der Highlander noch, dem sich sicher in großer Hoffnung auch alle NiB-Leser gerne anschließen: Endlich Frieden auf der ganzen Welt!

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