„Riesen-Sause” für den Einzelhandel –
Herkulesaufgabe für die Stadt

Niederrhein im Blick,

Kempen. Kaum anzunehmen, dass Reinhard Stein und seine Vorstandskollegen vom Werbering Kempen mit dem Namen „Mando Diao” bislang viel anzufangen wussten. Das hat sich geändert, seit in Kempen der Wettbewerb um das Sommer OpenAir Konzert von WDR 2, bei dem die schwedische Band zu den Stargästen gehören wird, auf Hochtouren läuft. In nahezu allen Geschäften liegen die Abstimmungslisten aus und die  Inhaber machen Werbung für die Veranstaltung, die am 6. September in einer irgendeiner Stadt in NRW stattfinden wird. Ob das Kempen sein wird, steht in den Sternen.

In vier Tagen fällt die erste Vorentscheidung, bis zum 19. März läuft die Abstimmung im Internet auf wdr2.de, auf Twitter, mit einer SMS oder mit einer Unterschrift. Rolf Beckers: “Bei uns im Laden haben schon sehr viele unterschrieben, ca. 15 Listen sind voll.  Wenn man die Leute fragt, sind die meisten über die Aktion informiert, nur ganz wenige sind dagegen und unterschreiben nicht. Ca. 95 Prozent  finden die Aktion gut”.

Ulrike van de Rydt hat festgestellt, dass die älteren Kunden wenig  Interesse an der Veranstaltung haben, die jüngeren dafür aber umso mehr. Sie meinen: “Super!!!!”

Die zehn Städte mit dem besten Stimmergebnis im Vergleich zur Einwohnerzahl landen im Finale. In diesem Jahr besteht außerdem die Chance, bei einem „Joker-Spiel2 direkt ins Finale einzuziehen.

Dort steht die nächste Prüfung an: WDR 2 besucht alle Finalstädte zwischen dem 24. März und dem 4. April mit dem Übertragungswagen und stellt die “Stadtaufgabe”, die innerhalb eines Tages gelöst werden muss. Dann muss ein Rateteam Wissensfragen beantworten. In Nettetal, wo der WDR 2 Tag in 2010 stattfand, hatte der Bürgermeister so maßgeblichen Anteil am Punktesieg seiner Stadt.

Auch diesmal gewinnt die Stadt mit den meisten Punkten die ganztägige Veranstaltung, deren Höhepunkt das abendliche Konzert sein wird. On stage Mando Diao, Christina Stürmer, Element of Crime, Jupiter Jones und andere bekannte Bands.

Werberingvorstand Rolf Beckers findet: „Das wäre eine gute Imageaktion für Kempen”. Und sein Vorstandskollege Markus Claassen sagt: „Unbedingt, diese Aktion ist gut für Kempen und gut für den Einzelhandel. Das gibt ‘ne Riesen-Sause und wäre auch nachhaltig”. Auch Michael Scharfenberg ist angetan: „Ich finde die Aktion super und ich habe gesehen, dass einige mitmachen, zum Beispiel der HNO-Arzt Kamp” Allerdings ist er der Meinung, dass “diese Aktion besser und professioneller hätte  vorbereitet werden müssen. Wir sollten für das nächste Jahr planen und alles in die Wege leiten, damit das Fest zu uns kommt. Vorher aber unbedingt mit der Stadt sprechen, denn ich habe gehört, dass die das Fest gar nicht haben möchte…“

Diesen Eindruck hat auch Werberinggeschäftsführer Fred Klaas. Während in den Geschäften die Unterschriftlisten auslägen, sei “seitens der Stadt keine Motivation zu erkennen, das Event von WDR 2 nach hier zu holen”.

Das dürfte wohl maßgeblich mit den Vorgaben zu tun haben, die der WDR macht: eine Fläche von mindestens 13.000 qm, Platz für 20.000 Besucher, ca. 10 Tage Aufbau und Abbau, Verkehrsplanung und -lenkung durch die Stadt: der Aufwand wäre erheblich. 

So wundert es wenig, dass die Antwort aus dem Rathaus angesichts der Herkulesaufgabe verhalten klingt: “Die Verantwortlichen der Stadt Kempen warten erst einmal das Abstimmungsergebnis im Rahmen „WDR2 für eine Stadt" ab. Sollte danach Kempen bei den 10 auserwählten Kommunen sein, werden wir uns mit allen Verantwortlichen an einen Tisch setzen und die weitere Vorgehensweise besprechen”.

Abstimmen kann man bis zum 19. März, 24 Uhr über verschiedene Kanäle:

  • Internetabstimmung auf www.wdr2.de/fes
  • SMS 88002
  • Unterschriftenliste
  • Twitter @WDR2 Kempen #fes14

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