Die Kröten sind in diesem Jahr besonders spät an

Niederrhein im Blick,

Niederrhein. Normalerweise wären sie schon längst unterwegs, aber was ist schon normal im Frühjahr 2013? Kröten, Frösche und Molche erwachen erst bei milden Temperaturen aus ihrer Winterstarre und machen sich dann auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Ein Weg, der oft über viel befahrene Straßen führt. In diesem Jahr setzt die Krötenwanderung wegen des frostig-kalten Frühjahrs sehr spät ein.

Schwerpunkte der Amphibienwanderung in Kempen sind in Tönisberg die Straße Achterberg und Schaephuysener Straße, in St. Hubert die Stendener Straße und der Schadbruch, in Voesch der Sandweg und in Klixdorf die Mülhauser Straße, die Butzenstraße und der Morschesweg. Voraussetzung sind allerdings frühlingshafte Temperaturen, nämlich milde regnerische Frühjahrsabende mit Temperaturen über 5 Grad und ohne Nachtfröste, so der NABU Kreis Viersen. Zwischen Dämmerungsbeginn und Mitternacht machen sich die Amphibien, überwiegend Erdkröten, auf den Weg zu ihren Laichgewässern, um sich dort fortzupflanzen. Der Orientierungssinn der Amphibien führt sie auf direktem Weg zu dem Gewässer, in dem sie geboren wurden. Die in der Dämmerung und nachts aktiven Tiere sind für den Autofahrer nur schwer zu erkennen.

Bei feucht-warmer Witterung können die Straßenabschnitte, die auf den Wegstrecken der Tiere liegen, mit Kröten, Frösche und Molchen bevölkert sein. Auf den betroffenen Wegstrecken können sich zeitweise Teppiche von Amphibien bilden. Hier gilt es für Autofahrer, besondere Vorsicht walten zu lassen und diese Strecken möglichst zu meiden. Entsprechende Hinweisschilder wurden aufgestellt. Spezielle Tunnel, um den Amphibien ein ungehindertes Queren der Straße zu ermöglichen, wie unter der B509 bei der Butzenstraße, sind die Ausnahme. In Tönisberg am Achterberg in Höhe der Teichanlage und an der Schaephuysener Straße in Höhe des Regenrückhaltebeckens sind am Straßenrand beidseitig Amphibienzäune aufgestellt. In den hinter den Zäunen eingegrabenen Eimern sammeln sich die Kröten, Molche und Frösche. Ehrenamtliche Helfer tragen in den Nacht- und Morgenstunden die Amphibien auf die andere Straßenseite. Von dort setzen die Tiere ihren Weg zum Laichgewässer fort.

Nach dem Ablaichen folgt dann die Rückwanderung über die Straße zurück zu den Sommer- und Winterquartieren. In Tönisberg hat die Stadt 450 m Amphibienzäune aufgestellt, zusätzlich hat der NABU 300 m Zaun an der Schaephuysener Straße aufgestellt. An anderen Schwerpunkten der Amphibienwanderung kommt es in den Nachtstunden zwischen 19 Uhr bis 7 Uhr zu Verkehrsbeschränkungen. Bei feuchter, warmer Witterung werden die betreffenden Straßen mit Pfosten bzw. Schranken gesperrt. Der Verbindungsweg im Naturschutzgebiet Schadbruch wird durch Pfosten an der Waldschenke zur Sackgasse. Die Stendener Straße (Höhe ehemalige Via Stenden) sowie der Sandweg (Höhe Springbach), westlich der Kerkener Straße, auf der Höhe des Springbaches sind mit einer Schranke für den Durchgangsverkehr gesperrt. Auch der Morschesweges (hinter Abzweig Mülhauser Straße) ist nachts gesperrt. Dort wird der Verkehr wird über den Schmabersweg zur Mülhauser Straße umgeleitet.

An den zuführenden Straßen wird mit Schildern auf die jeweilige Verkehrsregelung hingewiesen. Aber auch auf anderen Straßen im Stadtgebiet Kempen, wie z.B. an der Straße Siebenhäuser, muss mit Amphibien gerechnet werden. Die Stadt bittet die Autofahrer in den Bereichen Achterberg und Schaephuysener Straße (Landesstraße 478) um besonders vorsichtige Fahrweise. Dort sind ehrenamtlich tätige Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Dämmerung und Dunkelheit unterwegs. Die unbefestigte Straßenbankette sind nicht befahrbar. Rückfragen beantwortet der Umweltreferent der Stadt Kempen, Heinz Puster, Telefon 02152-917316, E-Mail.

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