Kleine persönliche Schritte zur Bewahrung der Schöpfung

Niederrhein im Blick,

Niederrhein. Über das eigene Leben nachdenken, Ballast abwerfen und sich anderen Möglichkeiten und Perspektiven öffnen. Darum geht es bei der Aktion Klimafasten, zu der die Ökumenische Umweltgruppe der Kempener Kirchengemeinden aufruft. In diesem Jahr steht die Ernährung im Brennpunkt. Woher kommen die Lebensmittel und wie werden sie dort produziert? Wie sind sie verpackt? Wie können sie energiesparend zubereitet werden? Fleischarm, vegetarisch oder vegan – was ist der richtige Weg? „Die Folgen der Veränderungen des Klimas hier und an anderen Orten dieser Erde haben die Ereignisse 2021 offenkundig werden lassen.
Viele Bewohner*innen des Ahrtals und des Erfttals, gerade zwei Stunden Fahrzeit von Kempen entfernt, haben das am eigenen Leib erfahren. In Haiti erlebten die Menschen schon wieder ein unheilbringendes Erdbeben. Diese Ereignisse zeigen, dass das Umsteuern in der Umwelt- und Klimapolitik höchste Priorität hat“, heißt es in einer Pressemitteilung der Umweltgruppe. Jede und jeder Einzelne hat Möglichkeiten, seinen Teil zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen.
Die Aktion Klimafasten will Möglichkeiten für eine klimafreundliche Lebensweise aufzeigen und stellt dazu den persönlichen Ge- und Verbrauch an Nahrung, Energie und Ressourcen auf den Prüfstand. Zum Beispiel die Frage nach dem respektvollen Umgang mit Lebensmitteln. „Jeder von uns wirft pro Jahr durchschnittlich 75 Kilogramm Lebensmittel weg. Das entspricht etwa zwei vollgepackten Einkaufswagen“, so die Initiatoren. Frühkartoffeln aus Ägypten, Spargel aus Peru – muss das wirklich sein? Warum nicht einfach mal verzichten, denn lange Transportwege führen unweigerlich zu einer schlechten Ökobilanz. In den Blickpunkt kommt auch das „Drumherum“. „Raten Sie einmal“, fragt die Kirchengemeinde, „das Wievielfache unseres Körpervolumens werfen wir im Durchschnitt pro Jahr an Plastikverpackungen in den Müll?“ Die Antwort auf diese Frage findet sich in dem kleinen Heftchen, das als Hilfestellung zum Klimafasten 2022 in der evangelischen und in den katholischen Kirchen in Kempen ausliegt. Im Internet ist es unter www.um weltgruppe-kempen.de abrufbar.
Auf Veranstaltungen vor Ort werden Fragen zur Perspektive der Klimapolitik aufgegriffen. Die Volkshochschule Kreis Viersen bietet in Zusammenarbeit mit der Ökumenischen Umweltgruppe der Kempener Kirchengemeinden im März und Mai Diskussionsveranstaltungen zu „Zukunftsfragen und Klimaschutz“ an. Am 24. März ab 19 Uhr wird im Gymnasium Thomaeum die Frage gestellt: „Klimapolitik in Deutschland - wie geht es weiter?”. Referent ist Prof. Dr. Martin Wenke, der Volkswirtschaft an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach lehrt.
Am 12. Mai, 19 Uhr rückt die Stadtplanung in den Fokus: „Stadtentwicklung in pandemischer Zeit - Herausforderungen für Stadt und Land“. Im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde, Wachtendonker Straße referiert Prof. Dr. Rolf Westerheide, Architekt und Stadtplaner, Professor für Städtebau, i.R. an der Fakultät für Architektur an der RWTH Aachen. Anmeldung über die Seiten der VHS Kreis Viersen (www. kreis-viersen-vhs.de /reihen formate/zukunftsfragen-zukunft-wagen. Es gibt auch Online-Angebote zur Aktion Klimafasten. Auf den Seiten der Aktion Klimafasten (www.klimafasten.de/mitmachen) kann sich mit Gleichgesinnten ausgetauscht werden oder live miterlebt werden, wie andere klimafasten. Die wöchentlichen Online-Stammtische lassen alle Interessierten zusammenkommen. Auch online gemeinsam kochen ist im Angebot. Die Ökumenische Umweltgruppe Kempener Kirchengemeinden ermuntert dazu, über den persönlichen Alltag nachzudenken: „Zur Bewahrung der Schöpfung sind auch kleine, persönliche Schritten notwendig.” 

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