In der Tiefgarage Klosterhof ist immer Platz

Niederrhein im Blick,

Hell, geräumig und meistens leer: die neue Tiefgarage am Klosterhof.

Kempen. „Gerade mal zu 2 bis 3 Prozent" ist die neue Tiefgarage am Klosterhof ausgelastet. Die 104 Stellplätze stehen dort 24 Stunden pro Tag zur Verfügung, rechnerisch 2496 Parkstunden. Genutzt wurden – zumindest bis zum Beginn der Adventszeit – nur 75 Stunden davon, rechnet Axel Schmitz vor.
Die Baugenehmigung für den Klosterhof hatte die Stadt seinerzeit mit der Auflage verknüpft, die alte Tiefgarage Orsaystraße zu sanieren und neue Kurzzeitparkplätze zu schaffen, um die erwartete Nachfrage nach zusätzlichem Parkraum aufzufangen. „Mehrere Millionen Euro" habe diese Auflage gekostet, berichtet der Juniorchef der Wohnungsbaugesellschaft, denn wegen des hohen Grundwasserstandes in diesem Bereich seien die Bauarbeiten außerordentlich schwierig gewesen. Rentabel klingt das nicht.
„Sicher haben wir nicht erwartet, dass die Tiefgarage Gewinne abwirft und schon gar nicht im ersten Jahr, aber langfristig sollte sie sich tragen", sagt Schmitz. Warum die Nachfrage so verhalten ist, darüber kann auch er nur Mutmaßungen anstellen.
Die neue Tiefgarage kann nämlich durchaus punkten: 1. sind die Parkgebühren mit 1 Euro je Stunde – die 20 Minuten sind immer gratis – günstig 2. ist die Tiefgarage rund um die Uhr geöffnet 3. kann man das Auto durchaus auch mal über Nacht dort stehen lassen: von 18 Uhr abends bis 8 Uhr morgens zahlt man nur 5 Euro 4. ist sie sehr komfortabel mit breiten Parkboxen, Mutter-Kind-Bereichen und Frauenparkplätzen 5. hat ihr ausgeklügeltes Beleuchtungssystem aus sehr hellen, miteinander kommunizierenden LED-Leuchten deutschlandweit als Referenzobjekt der Firma Philips Aufmerksamkeit erregt und braucht doch nur – wenn alle Lampen an sind - gerade mal so viel Strom wie ein Fön. Dennoch: „An den Markttagen dienstags und freitags und an den Samstagen stehen mal 60, 70 Autos drin, ansonsten ist die Tiefgarage oft nahezu leer", so Schmitz. Um die Nachfrage anzukurbeln, will Schmitz nun den Werbering Kempen mit ins Boot holen. Die Geschäftsleute sollen so genannte Nachsteck-Gutscheine kaufen können, die sie gezielt und nach eigenem Ermessen an ihre Kunden weitergeben.
Beim Bezahlen steckt der Kunde erst sein eigenes Tickets in den Kassenautomaten und dann den vom Werbering geschenkten Nachsteck-Gutschein und verringert so seine Parkgebühr. Finanziert werden soll das zur Hälfte vom jeweiligen Einzelhändler, der die Gutscheine kauft, und zur Hälfte von der Firma Schmitz.
Wie die Händler auf diesen Vorschlag reagieren, muss man nun abwarten. 

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