Egal, der 23.12. hat Tradition in Kempen

Niederrhein im Blick,

Kempen. Sind’s die „Fälscher”? Oder sind sie’s nicht? Ist das der gute, alte Weihnachtsrock, den man aus vielen, vielen Jahren kennt? Es gibt viele Fragen. Fest steht: am 23. Dezember gibt’s endlich wieder Rockmusik im Kolpinghaus - kurz vor der Heiligen Nacht und für alle, die vor Weihnachten noch mal einen kurzweiligen Abend im Kreis der Freunde verbringen wollen. Keyboarder Benedict Hoppenkamps klärt im NiB-Gespräch alle weiteren Fragen.
Er hat bis 2017 bei den „Fälschern” gespielt, ebenso wie Daniel Stoffel (Gesang), Jörg Friedmann (Gitarre) und Ralph Bierig (Gitarre). 2017 war nach 12 Jahren dann Schluss für Hoppenkamps, er und die drei anderen Musiker stiegen bei den „Fälschern” aus. Er stieg kurz darauf neu bei “Tuesday7” ein, einer siebenköpfigen Coverrock-Band aus Neukirchen-Vluyn, bei der die anderen drei schon vor und während der Zeit bei den „Fälschern” waren. Den „Weihnachtsrock” im Kolpinghaus erlebte Benedict Hoppenkamps in den beiden folgenden Jahren dann aus der Publikumsperspektive, sozusagen “the other side of stage” und freute sich, so viele bekannte Kempener Gesichter wiederzusehen. “Für mich war der Weihnachtsrock immer noch ein Teil von mir, mein Baby, obwohl ich ihn ja nicht gegründet oder ins Leben gerufen hatte, aber mein Herz hing nach wie vor an diesem Abend”, erzählt er.
Wie das Schicksal so spielt: Im Oktober 2019 klingelte an einem späten Abend Hoppenkamps Handy: Am anderen Ende war Kemo, der Geschäftsführer vom Kolpinghaus. Die „Fälscher” hätten mitgeteilt, dass sie in diesem Jahr keinen Weihnachtsrock machen. Und dann kam die Frage, die vieles auslöste: „Kennst Du eine Band, die einspringen könnte?" Klar kannte Hoppenkamps eine Band: Nach einem kurzen Anruf bei den Bandkollegen war klar: „Tuesday7” springt als Ersatz für die „Fälscher” ein. „Der 23.12. ist ohne Rockmusik schließlich undenkbar, da mussten wir doch etwas machen!“ Nur wenige Wochen blieben für die Organisation, aber am Ende stand “Tuesday7” am 23. Dezember 2019 im Kolpinghaus auf der Bühne.
Neben den vier Ex-Fälschern waren Sebastian Scholz (Bass) und Ralf Krischek (Schlagzeug) und Frank Kremers (Gitarre, Posaune, 2. Gesang) on stage. Einen Namen hatte man auch gefunden, denn den Titel “Weihnachtsrock” wollte man nicht „klauen“, schließlich gehört dieser verdientermaßen zu den „Fälschern”. Also hieß und heißt die Veranstaltung nun “Rock Manufaktur”, irgendwie dann doch naheliegend, bei „handgemachter Rockmusik“ Hoppenkamps: “Letztlich hat alles zum Erfolg geführt, der 23.12. kam und wir konnten tatsächlich ins Mikrofon schreien: "AUSVERKAUFT!"
Wenn Hoppenkamps jetzt an diese Zeit zurückdenkt, ist er noch heute dankbar, dass alles so gut geklappt hat und die Kempener die 1. Rockmanufaktur so gut angenommen haben: “Die gesamte Band, sowie die Technikfirmen und das ganze Kolpinghaus-Team waren einfach nur happy, es geschafft zu haben.“ Und wie war danach die Rückmeldung der Kempener? Hatte es ihnen gefallen oder waren sie enttäuscht, dass nicht die „Fälscher” auf der Bühne standen? „Zu unserer Verwunderung traf das nicht zu. Die Kempener haben mit uns den Saal in Grund und Boden gerockt und es scheint egal zu sein, wie die Band heißt oder welchen Namen das Kind trägt. Es ist einfach das Datum, das die Kempener verbindet: Der 23.12. ist eine Tradition geworden“, zieht Hoppenkamps Bilanz.
Nach den Coronabedingten Pausen in 2020 und 2021 soll in 2022 nun die zweite Rock-Manufaktur das Kempener Weihnachtsfest einläuten. Mit auf der Setlist: Queen, Bon Jovi, ZZ Top, Billy Idol, Whitesnake, Gary Moore, Alice Cooper, Simple Minds, Led Zepplin, Die Toten Hosen, BAP, Status Quo und all die vielen anderen Interpreten, bei den jeder mitsingen oder - wie zu „Altes Fieber“ von den Toten Hosen oder zu “Westerland” von den Ärzten - mitschreien kann.... Und spätestens dann dürfte den Besuchern egal sein, wie die Veranstaltung heißt. 

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