„Das wird sicher nochmal ein ganz besonderer Augenblick”

Niederrhein im Blick,

Kempen. Ein historisches Datum in der Kempener Stadtgeschichte: nächste Woche ist der offizielle Dienstbeginn für den neuen Bürgermeister Christoph Dellmans. Mit ihm steht erstmals ein Nicht-CDUler an der Verwaltungsspitze. Mit NiB unterhielt er sich über die Planungen für seine erste Arbeitswoche als Bürgermeister.

Der kommende Montag ist für Sie der erste Arbeitstag als Bürgermeister der Stadt Kempen. Wie beginnt er?
Ich werde an meinem ersten Tag mein neues Büro beziehen. Der erste Moment, in dem ich am Schreibtisch sitze, wird sicherlich nochmals ein ganz besonderer Augenblick werden. In diesem Moment werde ich an mein Team denken, das mich während meines Wahlkampfes begleitet und maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat. In diesem Moment wird mir sicherlich nochmals bewusst, welches Vertrauen mir die Bürgerinnen und Bürger Kempens entgegengebracht haben, wofür ich sehr dankbar bin. Und dann geht meine verantwortungsvolle Arbeit für die Stadt Kempen als Bürgermeister los. In den vergangenen Wochen seit meiner Wahl war ich allerdings nicht untätig und habe zahlreiche Gespräche intern und extern geführt, um so einen nahtlosen Einstieg zu bekommen. Ich werde in der ersten Woche und in den ersten Wochen zahlreiche weitere Termine vereinbaren, die Menschen weiter in meine Pläne und Vorhaben einbinden und mitnehmen.

Welches Thema steht in dieser Woche ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste?
Die Prioritätenliste ist sehr lang und wird zur Zeit strukturiert. Es werden sicherlich die ersten Entscheidungen innerhalb des Hauses getroffen, die ich in Vorgesprächen bereits abgestimmt habe. Maßgeblich wird jedoch die erste Woche durch die konstituierende Ratssitzung geprägt sein. Hier muss die Arbeitsfähigkeit des Rates und damit auch der Verwaltung auf den Weg gebracht werden. Ausschüsse sind zu bilden, Zuständigkeiten der Ausschüsse festzulegen. Darüber hinaus werden Dezer- natsstrukturen angepackt, so dass wir uns auch intern neu aufstellen können. Es wird ein Veränderungsprozess eingebracht, bei dem die Mitarbeitenden mitgenommen werden. Dieser Umsetzungsprozess wird sicherlich einige Monate dauern. Ich habe ein starkes Team an meiner Seite und tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gemeinsam werden wir es schaffen, Ziele zu entwickeln, Strukturen aufzubrechen und zahlreiche Themen auf den Weg zu bringen.

Und welches folgt auf Platz 2 Ihrer Liste?
Platz 2 wird mich voraussichtlich genauso dringlich begleiten wie Platz 1: Die Corona-Pandemie beherrscht uns gerade wieder und wir müssen tagtäglich auf die aktuelle Lage reagieren. Hier wird es zu einem regelmäßigen Austausch im Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) kommen. Gemeinsam müssen wir Anordnungen des Landes umsetzen und dabei die Wirtschaft, den Einzelhandel und die Bürgerschaft nicht aus den Augen verlieren, denn hier geht es um Existenzen.

Am Dienstag Abend werden Sie in der Ratsitzung vereidigt und einige Worte an den frisch gewählten Stadtrat richten. Was wird die zentrale Botschaft sein?
Meine zentrale Botschaft wird sein, dass wir in den kommenden fünf Jahren vor großen Herausforderungen stehen und Lösungen finden müssen. Hierbei kann und wird nicht jeder Wunsch erfüllt werden können. Wichtig ist jedoch, dass wir sachlich und im Sinne der Stadt Kempen diskutieren und handeln und die Bürgerschaft mitnehmen. 50 Menschen müssen im Rat zusammenwachsen und gemeinsam Kempen voranbringen und hier muss die Verwaltung als starker Partner an der Seite der Politik stehen. Die Ratsfrauen und -herren sind ehrenamtlich tätig mit einer geringen Aufwandsentschädigung. Ihnen und allen ehrenamtlich Tätigen muss Respekt und Achtung entgegengebracht werden, denn das Ehrenamt ist die Stütze unserer Gesellschaft.
Und noch eine kleine Randnotiz zur Hemdenwahl.
Nachdem Sie als Pressereferent in schwarz und als Bürgermeisterkandidat in weiß zu sehen waren - welche Farbe trägt der frisch gewählte Bürgermeister Christoph Dellmans?
Während meiner Kandidatur hat es mir sehr geholfen, eine klare Farbwahl der Hemden getroffen zu haben. So konnte jede Bürgerin und jeder Bürger direkt erkennen, in welcher Funktion ich unterwegs war. Nun ist die Zeit der schwarzen und weißen Hemden nicht vorbei, aber meine Hemdenauswahl wird bunt sein. Wir haben eine bunte Gesellschaft, die ich unterstütze und von der ich gewählt wurde.
Wir alle sind Kempen und arbeiten gemeinsam an unserem Zuhause, da spielen bestimmte Farben keine Rolle mehr, sehr wohl jedoch Offenheit, Toleranz und demokratisches Agieren.
Danke fürs Gespräch und alles Gute. 

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