Botschafter für ein friedliches und tolerantes Europa
Niederrhein im Blick,
Kempen. St. Martin ist für die Kempener seit jeher ein besonderes Fest. Der schönste (und größte) Martinszug, die schönsten (und meisten) Fackeln, die wie in jedem Jahr auch diesmal zur Einstimmung auf das Fest bis zum 7. November im Rathausfoyer ausgestellt sind, und ein Feuerwerk, das von den Türmen der Burg gezündet wird und ohne Übertreibung als das schönste (und stimmungsvollste) weit und breit gilt...
In diesem Jahr bekommt das Martinsfest einen zusätzlichen Farbtupfer: die Ausstellung „St. Martin war ein guter Mann", die am morgigen Sonntag, 4. November, um 11.30 Uhr eröffnet wird. Zum Hintergrund: Viele Jahre lang hat sich Jeyaratnam Caniceus dafür eingesetzt, der rund 150 Jahre alten rheinischen Martins-tradition den Status eines schützens- und besonders erhaltenswerten Kulturerbes im Sinne der UNESCO zu verleihen. Für den Kempener Lokalpolitiker, der sich selbst als „ehemaligen Flüchtling, Christ und vor allem überzeugten Europäer" bezeichnet, ist es ein großer Erfolg, als diese Anerkennung vor einigen Tagen erfolgt ist. "St. Martin wurde auch Patron der Flüchtlinge genannt. Außerdem ist seine Biografie Europa-übergreifend. St. Martin ist das einzige Fest, das alle Kulturen, alle Religionen und soziale Schichten vereint.
Aus diesem Grund ist die Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe des Landes NRW eine große Bereicherung für Europa", freut er sich. „Zufall oder Schicksal, genau 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges wird dieses Jahr St. Martin als Botschafter für ein friedliches und tolerantes Europa durch unsere Städte und Dörfer ziehen". Was wir über Sankt Martin wissen, haben wir seinem Mönchsbruder Sulpicius Severus zu verdanken, der um das Jahr 395 eine Lebensbeschreibung Martins verfasste.
Auf dieser Grundlage hat das Römermuseum Osterburken eine kindgerechte Ausstellung auch für Erwachsene über das Leben des Martinus zusammengestellt. Diese Ausstellung wird ab morgen und dann bis zum 23. November in der Kirche St. Josef, Eibenweg 3 zu sehen sein; der Eintritt ist frei. Geöffnet ist sie mittwochs, donnerstags und freitags von 16.30 bis 18 Uhr sowie am Samstag, 17. November, von 17 bis 20 Uhr, und an den drei Sonntagen, 4., 11. und 18. November von 10.30 bis 13.30 Uhr.