Barocke Klosterarbeiten - ein Fenster zum Paradies

Niederrhein im Blick,

Kempen. Einen kleinen Blick ins Paradies werfen zu können, hofften in barocker Zeit die Klosterfrauen, wenn sie in der Abgeschiedenheit ihrer kontemplativen Orden ihre so genannten „Schönen Arbeiten” fertigten. In erster Linie waren es Andachtshandlungen, die „ad maiorem dei gloriam”, also zur größeren Ehre Gottes, geschahen, wenn die Nonnen mittels feinster Goldmaterialien, Perlen und Spitzen kostbare Fassungen für Reliquien schufen.
Das Städtische Kramer-Museum widmet dem Thema eine Sonderausstellung, die kommenden Sonntag, 22. März um 15 Uhr eröffnet wird: Titel „Barocke Klosterarbeiten - ein Fenster zum Paradies”. Das Spektrum barocker Klosterarbeiten war groß: wächserne, geschnitzte, gemalte Miniaturen und vielerlei Devotionalien, Heiligen- und Prozessionsfiguren, Marienstatuen, Wachs­jesulein, Wettersegen als christlicher Hausschutz, Primizkrönchen, Professkränze, Altarsträuße und Maivasen, Stoffklebe- und Kulissenbilder und vieles andere mehr wurden für kirchliche, eigene klösterliche, aber auch für die häusliche Verwendung geschaffen.
Heute bezeichnet man mit „Klosterarbeiten" sowohl die aus schlichteren Materialien gefertigten Bilder und Kästchen der Volks­frömmigkeit als auch die kostbar ausgestatteten Andachtsbilder, Reliquientafeln, Reliquiare und Reliquienschreine der Klöster und Kirchen. Die Ausstellung in der ehemaligen Klosterpforte des Franziskanerklosters „Barocke Klosterarbeiten - ein Fenster zum Paradies" mit Exponaten aus der Sammlung und Werkstatt Monika Lennartz und Beständen des Städtischen Kramer-Museums möchte einen kleinen Beitrag gegen das Vergessen der Volksfrömmigkeit leisten und den Blick der Besucher für althergebrachte religiöse Volkskunst schärfen.
Schön in Szene gesetzt werden die Objekte neuerdings übrigens von den neuen LED-Strahlern des städtischen Kramer-Museums Kempen; diese wurden gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Folgende Begleitveranstaltungen zur Ausstellung sind vorgesehen: Sonntag, 5. April 14 Uhr Führung durch die Ausstellung 15 Uhr Workshop „Osterei mit Klosterarbeiten"
Weitere Informationen und Anmeldung bei der Eröffnung oder unter 02152- 917-4114.
Sonntag, 26. April 15 Uhr Musik im klösterlichen Kontext: Ute Gremmel-Geuchen spielt auf der König-Orgel aus der Messe pour les couvents - Messe für die Klöster von François Couperin, Paris 1690, anschließend Ausstellungsrundgang mit Monika Lennartz zum Thema „Heiltumskästchen und Geistliche Hausapotheke - Urgroßmutters Medizinschränkchen".
Info
Montag geschlossen
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
Donnerstag 11 bis 18 Uhr
Erwachsene 2 EUR Schüler/ Studenten 1 EUR
Gruppen ab 10 Pers. 1 EUR je Person; Gruppenführungen sind auf Anfrage jederzeit möglich.
Buchungen unter Tel.: 021 52 - 917-271 

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