Kempen. So richtig Schluss mit Weihnachten ist normalerweise erst dann, wenn die Hauptgewinner der Weihnachtsverlosung gezogen und die Preise übergeben sind. Das ist inzwischen geschehen, doch in diesem Jahr bekommt der Werbering Kempen das Thema Weihnachten nicht vom Tisch. Mit Feierstimmung hat das allerdings nichts zu tun. Im Gegenteil.
Satte 50 Beschwerden liegen beim Werbering, bei der Stadt und beim Veranstalter, der Fa. XDream, vor. Stein des Anstoßes ist der Aufbau der Stände beim Weihnachtsmarkt 2016. Die Unzufriedenheit ist so groß, dass der Werbering am kommenden Dienstag, 17. Januar, ab 19.30 Uhr zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ins Kolpinghaus eingeladen hat, an der auch Bürgermeister Volker Rübo und der Erste Beigeordnete Hans Ferber teilnehmen werden.
Dass vor ihren Schaufenstern Weihnachtsmarktstände platziert wurden, empfanden einige Beschwerdeführer als starke Beeinträchtigung. Die Fläche vor dem Geschäft müsse frei bleiben, meinen sie. Einige drohten sogar mit dem Austritt aus dem Werbering. Auf die Veranstaltung als solche wollten die meisten aber nicht verzichten, holen die Weihnachtsmarktwochenenden doch zig Besucher resp. Kunden in die Stadt.
Wohin also mit den Ständen? Den denkbar einfachsten Weg, den Bereich vor dem eigenen Laden genau so zu gestalten wie man's möchte, weist der Werbering seinen Mitgliedern schon seit Jahren: Jeder in der Altstadt ansässige Händler darf während des Weihnachtsmarktes vor seinem Geschäft einen eigenen Stand aufbauen. Für Werbering-Mitglieder ist dies kostenfrei. Weil aber leider nur wenige Mitglieder von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, werden die freien Stellflächen an externe Händler vergeben. Organisiert wird das seit drei Jahren von der Veranstalteragentur XDream, deren Chef Henning Schmitz sich im Dezember heftige Kritik hat gefallen lassen müssen.
Aufgrund der vielen Schwierigkeiten, Kritiken und Behinderungen, auch durch Werbering-Mitglieder, beim Aufbau und bei der Durchführung sieht der Vorstand die Durchführung der Märkte in den Fußgängerzonen derzeit "als stark gefährdet" an.
Gesprochen werden soll auch über die städtische Idee, einen mehrwöchigen Weihnachtsmarkt rund um die Burg zu veranstalten. Ein Vorschlag, der allerdings beim Werbering auf Vorbehalte stößt.
Außerdem steht in Kürze die Verlängerung des Vertrages mit XDream bzw. die Suche nach einem neuem Veranstalter an. Dazu möchte der Werberingvorstand ein klares Votum seiner Mitglieder einholen.
Vorsitzender Armin Horst: „Wir - als Vertretung der Händlergemeinschaft Kempen - sind auf deren Meinung angewiesen, und diese ist entscheidend für die künftige Ausrichtung aller unserer Veranstaltungen. Daher ist die Anwesenheit der Händler an diesem Abend sehr wichtig".