Personalmangel - katholische Pfarreien stehen vor Umbau

Niederrhein im Blick,

Kempen/Tönisvorst. „Umbau erforderlich!" steht unübersehbar auf dem Plakat, mit dem die Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt zur Teilnahme an der Pfarrversammlung am morgigen Sonntag, 12. Februar, aufruft. Die katholischen Pfarrgemeinden St. Mariae Geburt Kempen, St. Hubertus Kempen-St. Hubert sowie St. Cornelius St. Tönis und St. Godehard Vorst haben massive Personalsorgen. Hintergrund: Pastor Ludwig Kamm, Pfarrer von St. Godehard und St. Cornelius, geht im Sommer in den Ruhestand, Pfarrer Pero Stanusic hat Ende des letzten Jahres St. Hubertus verlassen, um in einer anderen GdG in Aachen die Leitungsfunktion zu übernehmen, und Propst Dr. Thomas Eicker, der die GdG-Leitung vor Ort übernommen hat und Pfarrer von St. Mariä Geburt und seit Stanusic' Weggang auch von St. Hubertus ist, wird allein nicht alles auffangen können, was an Aufgaben anfällt.
Zwar steht der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) mit ihren knapp 30.000 Mitgliedern nach dem Strukturplan des Bistums Aachen noch ein weiterer hauptamtlicher Priester zu, ob und wann das realisiert wird, ist jedoch noch unklar. Und so müssen die Gemeinden nun zur Selbsthilfe greifen. Für das neue Strukturmodell braucht es "viele Menschen, die mitdenken und mitgestalten und es für die Praxis gängig machen, damit es im Sommer 2017 umgesetzt werden kann", heißt es dazu im Pfarrbrief von St. Godehard Vorst.
Neues Strukturmodell - das bedeutet folgendes: "Vor Ort sollen Leitungsteams gebildet werden, die sich zusammensetzen aus Mitgliedern des jeweiligen Pfarreirats und Kirchenvorstandes, der Pfarreisekretärin und einem bzw. einer Gemeinde-Seelsorger/in. Weitere Mitglieder können berufen und vom Pfarreirat bestätigt werden. Die Position der Seelsorger in den lokalen Leitungsteams wird ausdrücklich nicht durch Priester besetzt, sondern durch eine andere pastorale, vom Bischof beauftragte Berufsgruppe: die der Gemeindereferenten und Gemeindereferentinnen".
Dr. Thomas Eicker bzw. die beiden - sobald die Stelle besetzt wird - hauptamtlichen Priester werden allen vier Gemeinden gleichermaßen zugeordnet und übernehmen die Leitung der GdG und die Grundfunktionen der Gemeinde in Liturgie, Katechese und Diakonie. In der pastoralen Arbeit sehen sie sich "auf Augenhöhe mit den Gemeindereferenten/-innen". Wer in den lokalen Leitungsteams welche seelsorgerische Tätigkeit übernimmt und welche Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer eingeplant werden kann, soll nun in den Pfarrversammlungen vor Ort geklärt werden. Die Pfarrei St. Mariae Geburt macht am morgigen Sonntag, 12. Februar, um 11 Uhr in der Pfarre Christ-König den Anfang. Das Leitwort ist Programm: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern!" 

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