In der Region herrscht Hochkonjunktur

Niederrhein im Blick,

Sie stellten den aktuellen Konjunkturbericht vor: Jürgen Steinmetz (l.), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.        

Niederrhein. Besser hätten die Antworten nicht ausfallen können. Die Auftragsbücher sind voll, die Unternehmen machen gute Gewinne, es herrscht (nahezu) Vollbeschäftigung und „der Blick nach vorne ist ausgesprochen positiv", wie es Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, formuliert.
Befragt wurden für die gemeinsame Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein knapp 750 Unternehmen mit 75.000 Beschäftigten.
Das Ergebnis lässt keinen Zweifel: die regionale Wirtschaft befindet sich zu Jahresbeginn 2018 in einer Phase der Hochkonjunktur. „Besonders erfreulich ist, dass die Unternehmen mehr als noch im vergangenen Herbst darauf vertrauen, dass diese Hochkonjunkturphase weiter anhält und sich die Lage sogar noch verbessern könnte", erklärt Jürgen Steinmetz.
Auch im Kreis Viersen melden die meisten Unternehmen eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Mit 49 Prozent bezeichnet knapp jeder zweite Betrieb in der Region seine Geschäftslage als „gut". Nur neun Prozent der Unternehmen melden eine schlechte Geschäftslage. Die Geschäftslage im Kreis Viersen liegt knapp unter dem Durchschnitt der Region. Hier melden 47 Prozent der Betriebe eine gute und 8 Prozent eine schlechte Lage. Damit ist die aktuelle Lageeinschätzung noch einmal positiver als im Herbst 2017.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Geschäftslage im Kreis Viersen sogar deutlich verbessert. Zu Jahresbeginn 2017 meldeten noch lediglich 29 Prozent der Betriebe eine gute Lage. „Dies liegt insbesondere an der Industrie", erklärt Steinmetz. „Die Auslandsnachfrage hat in den vergangenen Monaten wieder an Schwung gewonnen." 53 Prozent der exportierenden Industrieunternehmen in der Region konnten in den vergangenen Monaten eine steigende Zahl an Bestellungen aus dem Ausland verzeichnen, nur 18 Prozent mussten einen Rückgang hinnehmen. Im Vergleich zur Umfrage im vergangenen Herbst glauben mittlerweile immer mehr Unternehmen auch, dass sich ihre gute Lage sogar noch weiter verbessern kann.
Jedes dritte Unternehmen rechnet mit besseren Geschäften im Jahr 2018 als im vergangenen Jahr, nur 9 Prozent befürchten einen Rückgang. Dazu passt: „Die Entwicklung der In- und Auslandsnachfrage verliert als mögliches Konjunkturrisiko an Bedeutung", sagt Steinmetz. Die Unternehmen rechnen also nicht mit einem kurzfristigen Einbruch der Konjunktur. Auch die schleppende Regierungsbildung in Berlin hat dem guten Klima keinen Schaden zugefügt.
Einen Dämpfer könnte dieser Entwicklung allenfalls der Fachkräftemangel versetzen, der mittlerweile für knapp 40 Prozent der Betriebe ein wesentliches und nun sogar das meistgenannte Konjunkturrisiko ist. „Die Unternehmen möchten ihre Beschäftigtenzahl merklich erhöhen", erläutert Steinmetz. „Wenn sie aber keine qualifizierten Mitarbeiter finden, die die neuen Maschinen bedienen können, wird dies ihre Investitionslaune wieder dämpfen." Die Gegenmittel sind bekannt: Qualifizierung, Flexibilisierung und Integration. „Jedoch liegt ein Teil der Lösungen, wie etwa ein arbeitsmarktorientiertes Einwanderungsgesetz oder ein neuer Trend zur Berufsausbildung, in weiter Ferne", sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Kurzfristig dürfte die angespannte Arbeitsmarktlage deshalb eher zu steigenden Entgelten führen." M

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